Bambus „Hobby ohne Ende“
Die Faszination Bambus hat ca 1995 auch mich, Karl-Martin Schott, ergriffen und seither gibt’s kein Halten mehr. Jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu ,inzwischen sind es über 35, die durch Größe und/ oder Farbe der Halme begeistern.



Als ich 1995 wie im Bambusjournal 07 beschrieben, meinen ersten Bambus (Phyllostachys viridiclaucescens) nach Hause brachte, war der Standort für diesen schnell entschieden. Die riesige Mutterpflanze hatte ich ja gesehen und glaubte mir ein Bild darüber machen zu können, wie sich der Ableger hier entwickeln würde. Eine Rhizomsperre war nicht
notwendig, da der zur Verfügung stehende Platz eigentlich groß genug war. Deshalb gab es auch keinen Grund, so nach und nach andere Sorten und Arten dazu zu pflanzen, denn die Idee eines Bambuswaldes sollte so schnell wie möglich in Erfüllung gehen. So kamen ein Phyllostachys bambusoides Castillonis, sowie Phyllo.aureosulcata Spectabillis, und ein
Aurea dazu.
Die ersten Jahre klappte dieses nebeneinander auch ganz gut, doch der Viridiclaucescens zeigte, wer hier Herr im Garten ist und ich lies seinem Ausbreitungsdrang , wie ja eigentlich gewünscht, freien Lauf.
Der Aureo ging vollkommen unter und ist heute nur noch mit ein paar spärlichen Trieben an diesem Platz vorhanden. Dadurch, dass der Castillonis erst so spät austreibt, ist auch er nicht so richtig zur Geltung gekommen, weshalb dieser mit großem Aufwand an einen freien Platz versetzt wurde. Nur der Spectabilis kann sich im Randbereich des Viridiclaucescens einigermassen präsentieren.Selbst einen ca sechs Meter entfernt stehenden Phyllostachys nigra hat der Riese durch seinen gewaltigen Ausbreitungsdrang unter sich begraben, und durch den Lichtmangel fast zum Absterben gebracht.Deshalb meine Anregung, vor allem an die Anfänger, die glauben, jede Menge Platz zu haben,sich genau zu überlegen, was sie wollen.
Will ich Bambus im Garten oder einen Bambusgarten!
Ich selber habe das Problem, dass alle im Randbereich des eigentlichen Bambushaines gepflanzten, zum Teil sehr seltenen Bäume und Stäucher, immer mehr in Bedrängnis geraten , und deshalb schwierige Entscheidungen gefällt werden müssen. So ist z.B. eine rosa-panaschierte Blutbuche, die sich jahrelang wunderschön entfalten konnte, vollkommen von Bambus umzingelt, und kann nur durch konsequentes Entfernen der Bambushalme erhalten werden. Es ist zwar sehr schön, einen richtigen Dschungel aus vielen verschiedenen Sorten zu haben, doch hat dieses den großen Nachteil , dass die einzelne Sorte für sich nicht so gut zur Geltung kommen kann, wie sie es im Freistand tun könnte. Junger Bambus und kleine Bäume haben eines gemeinsam : Sie sind klein, sehen zierlich aus,und man kann sich überhaupt nicht vorstellen, was daraus einmal werden kann.Dieser Fehler passiert selbst einem Gärtnermeister, so wie
ich es bin, immer wieder, obwohl man es eigentlich wissen müsste.Die
Faszination Bambus hat mich trotz allem voll im Griff und begeistert mich
immer mehr.